Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Interessierte,
“Wie lange uns Corona noch beschäftigen wird? Voraussagen sind kaum möglich…” Mit diesen Worten beschloss ich das Vorwort des letzten Newsletters. Heute wissen wir: Wir nähern uns im nächsten Schuljahr der “Normalität”, können jedoch nicht sicher sein, ob und wie lange diese Annäherung vorhalten wird.
Planung des Schuljahres 2020/2021
Der Organisationserlass und der Planungsbrief für das kommende Schuljahr liegen vor, die Hygienebdingungen zeichnen sich ab. Und doch müssen sich die Schulen auf die drei schon mehrfach genannten Szenarien vorbereiten:
1. Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen
2. Wechsel zwischen Präsenz- und Fernunterricht
3. Schließung einzelner Klassen oder gar der ganzen Schule.
Und wieder stehen die Schulen damit vor großen und größten Herausforderungen und müssen mit Widersprüchen leben:
Religionsunterricht wird klassenübergreifend erteilt, gleichzeitig gilt, dass die Klassen konstant sein sollen und in Pausen und auf Schulwegen die Trennung eingehalten wird.
Wir haben in einer Pressemitteilung – zusammen mit dem Verein der Gemeinschaftsschulen – deutlich gemacht, dass die Schulen die erforderliche Unterstützung durch die Kultusverwaltung teilweise schmerzlich vermisst haben.
Lesen Sie hier diese Pressemitteilung
Brückenkurse
Wenig hilfreich auch die Idee der Brückenkurse, die nun dazu dienen sollen, die Lernrückstände benachteiligter Kinder aufzuarbeiten. Diese sollen erfolgen durch freiwilligen Einsatz von Lehrkräften, die zum größten Teil im letzten halben Jahr ungeahnte Kraftakte vollbringen mussten und die Erholungspause der Sommerferien dringend zur notwendigen Regeneration nützen sollten.
Und das Schuljahr will ja auch noch – so nebenbei? – vorbereitet werden. Und dies gerade auch im Hinblick darauf, dass zu erwarten ist, dass – vorsichtig formuliert – nicht alle Kinder, die den Besuch dieser Brückenkurse nützen sollten, dies auch tun werden. Die Herausforderungen der steigenden Diversität der Kinder der Schulart, in der diese ohnehin am größten ist – nämlich in den Grundschulen – müssen auch weiterhin ohne Differenzierungsstunden bewältigt werden. Wie gut stünden den Grundschulen auch und gerade in diesen Zeiten Stundenzuweisungen für Differenzierung – vergleichbar zu jenen der Sekundarschulen – zu!
Corona – was bisher geschah
Der Grundschulverband hat – wie Ihnen sicherlich bekannt ist – bereits mehrfach auf die Situation reagiert und beteiligt sich auch an den annähernd wöchentlichen Telefonkonferenzen der Verbände mit dem Ministerium.
Unsere öffentlichen Reaktionen finden Sie hier zusammengestellt:
Pressemitteilung Ministerielle Mogelpackung
https://gsv-bw.de/wp-content/uploads/2020/05/Digitale-GS-Lösungen.pdf
Digitalisierung unserer Schulen – sofort
Die Zeit nach Corona
Das brauchen Grundschulen in Corona-Zeiten
Schulausfall wegen Corona – Grundschuleltern haben Fragen zum Lernen zu Hause
Schulausfall wegen Corona – Was Kinder zu Hause lernen können
Corona – Wie Kinder sinnvoll mit Medien umgehen können
Empfehlung des Grundschulverbands zu einer schrittweisen Öffnung der Grundschulen
Weitere Links könnten Anregungen geben:
Corona Ferienprogramm: Studierende helfen Kindern und Eltern
Theaterpädagogische Anregungen für den Unterricht
Musikunterricht – quo vadis?
Mathe ohne Rechnen? Deutsch ohne Sprechen? Musik ohne Singen? Vielleicht haben Sie Interesse, die Petition des Bundesverbands für Musikunterricht BW “Rettet die Schulmusik” zu unterstützen?
“Paula und die Zauberschuhe” – Ein Beitrag zu Inklusion
Aus “Paula und die Zauberschuhe” – ein Kinderfachbuch zum Thema Zerebralparese ist eine kleine literarische Aufklärungskampagne zum Thema Körperbehinderung für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren entstanden.
Das Vorschulkind Paula ist fast sechs Jahre alt und in ihren Muskeln wohnt eine Spastik. Sie fährt einen Rollator und ihr Bruder ein Skateboard. Manchmal tauschen sie auch. Mit ihrer besten Freundin Annika baut sie Räuberhöhlen und lässt ihre lästigen Orthesen verschwinden.
In einer interaktiven 90-minütigen Lesung der Autorin Alexandra Haag lernen Kinder Paula und ihre Familie im Alltag kennen. Sie probieren Rollator und Orthesen aus, erfahren, was eine Spastik ist und wie aus Orthesen Zauberschuhe werden.
In der Reflexionsrunde am Ende der Lesung diskutieren sie darüber, ob Paula nächstes Jahr in ihre Schule kommen kann, welche Spiele sie spielen und wie ihre Schule dafür aussehen muss.
Für Baden-.Württemberg wird das Projekt von “Impulse Inklusion” gefördert.
Weitere Infos gibt es hier
Zum Schuljahresende
Allen Lehrkräften und insbesondere auch den Schulleitungen, die sich im letzten halben Jahr so intensiv engagiert haben, gilt unser besonderer Dank, unsere Anerkennung und unser Respekt.
Ihnen allen wünschen wir: finden Sie einen guten Abschluss des Schuljahres und nützen Sie die Sommerpause zur dringend notwendigen Regeneration. Vor allem: bleiben Sie gesund und halten Sie dem Grundschulverband weiterhin die Treue!
Mit freundlichen Grüßen
Edgar Bohn, Vorsitzender der Landesgruppe